Saison in Worten
Zunächst heißen die Gegner jedoch McLaren und Ayrton Senna. Schon beim ersten Rennen in Kyalami liegen Michael und Senna im Clinch. Michael ist schneller, findet aber keinen Weg vorbei, die beiden berühren sich, Senna kann weiter fahren, Michael scheidet aus.
Beim zweiten Saisonlauf in Brasilien steht Michael immerhin auf dem Podium. Auf einen Ausfall beim Europa GP folgen zwei Podestplätze in Imola und Barcelona. Ausgerechnet im Fürstentum zu Monaco, wo er in späteren Jahren noch so viele Erfolge feiern wird, scheitert Michael an einer Dichtung im Hydrauliksystem. Er liegt komfortabel in Führung, als sein B193B im Tunnel ohne Vortrieb ausrollt. Aus der Traum vom zweiten GP-Sieg, jedenfalls für den Moment.
Zur Saisonmitte kommt Michael immer besser in Fahrt. Der Höhenflug umfasst vier 2. Plätze in Kanada, Großbritannien, Deutschland und Belgien sowie einen dritten Platz in Frankreich. Gegen Saisonende häufen sich jedoch die Ausfälle: in Ungarn gibt es Probleme mit dem Benzindruck, in Italien mit dem Motor, in Japan und Australien sind ein Unfall und noch mal der Motor für ein vorzeitiges Rennende verantwortlich. Zuvor erlebt Michael den Saisonhöhepunkt: nach fünf zweiten Plätzen hatte er fast nicht mehr daran geglaubt, doch in Portugal holt er seinen zweiten GP-Sieg.
„Fünfmal habe ich mich an den zwei Trainingstagen gedreht. Irgendwo war im Auto der Wurm drin“, analysiert er. „Das Getriebe war nicht fehlerfrei, das Auto übersteuerte. Es war grausam.“ Aber auch ein grausames Wochenende kann mit einem Sieg enden. Vor allem, wenn man so lange und hart dafür arbeitet wie Michael. Bis tief in die Nacht studiert er mit den Ingenieuren die Telemetriedaten. Selbst im Bett sieht er die Zahlenkolonnen noch über sich an der Decke entlang rauschen.
Im Rennen kämpft er sich von Startplatz 6 nach vorne. Zwar ist Alain Prost im elektronisch hoch gezüchteten Williams schneller, doch Michael hält ihn mit einer kämpferischen Bravourleistung hinter sich. „Nur auf der Geraden musste ich mich ein bisschen breitmachen – aber es ging ja um den Sieg.“ Den holt er sich mit einem Hauch von 0,9 Sekunden Vorsprung auf Prost. In der Endabrechnung landet er auf WM-Rang 4, einen Platz schlechter als im Vorjahr. Aber schon jetzt steht fest: 1994 wird alles anderes. Es gibt neue Regeln, ein radikales Elektronikverbot – und nicht nur das.
Courtesy by motorsport-magazin.com
Statistik
WM-Platzierung
Grand Prix Siege
Podiumsplätze
Erreichte Punkte
Schnellste Runden
Pole Position
Das Auto
Alle Grand Prix
14.03.1993
KYALAMI
Südafrika
Platzierung
Quali 3
Rennen DNF
28.03.1993
SAO PAULO
Brasilien
Platzierung
Quali 4
Rennen 3
11.04.1993
DONINGTON
EUROPA GP
Platzierung
Quali 3
Rennen DNF
25.04.1993
IMOLA
San Marino
Platzierung
Quali 3
Rennen 2
09.05.1993
BARCELONA
Spanien
Platzierung
Quali 4
Rennen 3
23.05.1993
MONTE CARLO
Monaco
Platzierung
Quali 2
Rennen DNF
13.06.1993
MONTREAL
Kanada
Platzierung
Quali 3
Rennen 2
04.07.1993
MAGNY-COURS
Frankreich
Platzierung
Quali 7
Rennen 3
11.07.1993
SILVERSTONE
Großbritannien
Platzierung
Quali 3
Rennen 2
25.07.1993
HOCKENHEIM
Deutschland
Platzierung
Quali 3
Rennen 2
15.08.1993
BUDAPEST
Ungarn
Platzierung
Quali 3
Rennen DNF
29.08.1993
SPA-FRANCORCHAMPS
Belgien
Platzierung
Quali 3
Rennen 2
12.09.1993
MONZA
Italien
Platzierung
Quali 5
Rennen DNF
26.09.1993
ESTORIL
Portugal
Platzierung
Quali 6
Rennen 1
24.10.1993
SUZUKA
Japan
Platzierung
Quali 4
Rennen DNF
07.11.1993
ADELAIDE
AUSTRALIEN
Platzierung
Quali 4
Rennen DNF
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